Weinmythen entkorkt: Was wir wirklich über Wein wissen sollten
Ob beim romantischen Dinner, im Familienkreis oder auf der WG-Couch: Wein ist immer dabei. Er begleitet uns bei kleinen Freuden und grossen Festen, stillt die Sehnsucht nach Genuss – und manchmal auch nach einer kleinen Pause vom Alltag. Kaum ein anderes Getränk schafft es so leicht, Menschen an einen Tisch zu bringen und Gespräche in Fluss zu bringen wie ein gut gefülltes Glas.
Doch je öfter er eingeschenkt wird, desto mehr Halbwissen scheint sich mit ins Glas zu schmuggeln. Wein darf atmen, heißt es. Rosé ist nur was für Anfänger. Und natürlich: Je älter, desto besser. Klingt alles vertraut? Kein Wunder – denn Wein ist nicht nur Kulturgut, sondern auch Mythenschleuder Nummer eins. Jeder hat mal was gehört, irgendwo gelesen oder bei Tante Gerda gelernt.
Zeit also, ein paar dieser hartnäckigen Halbwahrheiten liebevoll zu entkorken und mit einem Augenzwinkern auf den Prüfstand zu stellen. Mythen-Bashing mit Geschmack – powered by Korkenknaller.
🍷 Mythos 1: Weisswein zu Fisch, Rotwein zu Fleisch – basta!
Diese Regel stammt etwa aus derselben Zeit wie das Faxgerät. Klar, gewisse Kombinationen harmonieren besonders gut – aber wer einen knackigen Rotwein zu gegrilltem Lachs liebt oder einen spritzigen Weisswein zum Kalbsbraten bevorzugt, hat völlig recht. Geschmack kennt keine Diktatur.
🍷 Mythos 2: Guter Wein muss teuer sein
Nein, muss er nicht – und wir bei Korkenknaller wissen das nur zu gut. Qualität hat ihren Preis, aber der liegt nicht zwingend bei CHF 80 die Flasche. Unsere Geheimtipps unter CHF 25 haben schon so manchem Etikettensnob den Korken gezogen.
🍷 Mythos 3: Wein muss „atmen“
Klingt nach einem romantischen Ritual – ist aber kein Muss. Viele Weine profitieren von etwas Luft, aber nicht jeder Tropfen braucht ein Drama. Wer statt einer Karaffe einfach das Glas ein paar Minuten stehen lässt (oder einfach trinkt – Schock!), macht auch nichts falsch.
🍷 Mythos 4: Rosé ist nur was für den Sommer (und Anfänger)
Rosé hat lange unter Vorurteilen gelitten – dabei kann er ernsthaft, komplex und absolut elegant sein. Und wer sagt, man darf im Dezember keinen Rosé trinken, hat offensichtlich nie Raclette mit einem kräftigen Syrah-Rosé probiert. Just saying.
🍷 Mythos 5: Drehverschluss = Billigplörre
Ein Klassiker unter den Missverständnissen. Der Schraubverschluss hat längst seinen Siegeszug angetreten – aus gutem Grund: Er ist praktisch, sicher und bewahrt den Wein hervorragend. Und mal ehrlich, wer will mitten im Picknick nach einem Korkenzieher suchen?
🍷 Mythos 6: Je älter der Wein, desto besser
Das klingt edel, ist aber nur teilweise wahr. Viele Weine – vor allem Weissweine, Rosés und fruchtige Rote – sind für den baldigen Genuss gemacht. Nur ein kleiner Teil der Weine ist wirklich lagerfähig und gewinnt mit den Jahren an Komplexität. Ein junger, frischer Riesling kann nach fünf Jahren genauso müde schmecken wie ein Montagmorgen ohne Kaffee.
🍷 Mythos 7: Rosé entsteht durch Mischen von Rot- und Weisswein
Nope! In der EU ist das sogar verboten – mit Ausnahme von Rosé-Champagner. Rosé wird aus roten Trauben gemacht, aber wie Weisswein verarbeitet: Die Schalen bleiben nur kurz im Kontakt mit dem Saft, wodurch die zarte Farbe entsteht.
🍷 Mythos 8: Je schwerer die Flasche, desto besser der Wein
Ein echter Klassiker. Klar, eine schwere Flasche fühlt sich hochwertig an – aber das sagt nichts über den Inhalt aus. Oft ist es einfach nur Show. Und schlecht für die Umwelt ist’s obendrein.
🍷 Mythos 9: Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur
Das klingt gemütlich, ist aber oft zu warm! Die „Zimmertemperatur“-Regel stammt aus Zeiten, als Wohnzimmer noch 16–18 °C kühl waren. Heute sind es eher 22–24 °C – und das ist für Rotwein zu viel. Leichtere Rote schmecken bei 14–16 °C am besten, kräftigere bei 16–18 °C. Also: lieber kurz in den Kühlschrank, statt auf der Heizung parken.
🍷 Mythos 10: Wein mit Depot ist schlecht oder verdorben
Im Gegenteil! Ein Depot – also die Ablagerung am Flaschenboden – ist bei hochwertigen, gereiften Rotweinen oder unfiltrierten Naturweinen ganz normal. Es zeigt, dass der Wein auf natürliche Weise gereift ist. Einfach vorsichtig einschenken oder vorher dekantieren – und geniessen wie ein Profi.
Fazit
Wein soll Freude machen – nicht Frust stiften. Ob mit Etikett oder ohne, mit Regeln oder gegen sie: Dein Geschmack entscheidet. Und falls du doch mal unsicher bist, frag einfach uns bei Korkenknaller. Wir haben nicht nur gute Weine, sondern auch gute Ausreden, warum du dir den zweiten Schluck verdient hast.
Prost und entkorkte Grüsse! 🍇